Teil 1

Anreise - Addo Elephant N.P. - Tsitsikamma N.P. - Knysna - Oudtshoorn

 

Die Anreise 

Unser Abflug geht, wie schon so oft, von München aus nach Port Elizabeth. Die Flüge sind von MUC meistens am günstigsten und die Fahrzeiten, nicht sehr viel länger als nach Wien. Außerdem kostet der Parkplatz dort um einiges weniger. Der Flug nach Port Elizabeth über Johannesburg ist total ausgebucht, also wird es mit einem Schläfchen eher schlecht aussehen. Trotzdem gehen die Stunden relativ schnell vorüber, bis auf ein kleines Kreislaufproblem von Claudia, das aber mit ein bisschen Sauerstoff wieder in den Griff zu bekommen ist. Zum Glück!

 

Wir müssen in Johannesburg umsteigen - hierbei muss unbedingt berücksichtigt werden, dass die Koffer hier abgeholt, selbst durch den Zoll getragen und wieder erneut eingecheckt werden müssen. Wir haben aber genügend Zeit und so verläuft alles reibungslos.
Auch der Weiterflug und die Übernahme des Mietwagens gehen ohne besondere Vorkommnisse vorüber. Wir haben uns, wieder einmal für die günstigste und somit kleinste Mietwagen-Kategorie entschieden. Aber nachdem die Straßen sehr gut ausgebaut sind, sollte uns der schnuckelige Hyundai X10 auf dieser geplanten Rundreise gut zum Ziel bringen. Weiter geht es Richtung…
 

Addo Elefant National Park 

Der Park liegt ungefähr 2 Stunden von Port Elizabeth entfernt und kann bequem mit dem eigenen Auto erreicht werden. Auch der Park selbst inklusive der beeindruckenden sowie abwechslungsreichen Tier- und Pflanzenwelt, kann auf eigene Faust erkundet werden. Obwohl es sich um nicht asphaltierte Straßen handelt, ist bei trockenem Wetter kein allradbetriebenes Fahrzeug von Nöten. Abgesehen davon, dass man sich an die am Parkeingang beschriebenen Parkregeln halte sollte, ist hier nichts Besonderes zu berücksichtigen. Das Gebiet des Nationalparks kann gemütlich innerhalb von wenige Stunden erkundet werden – Achtung: nach Sonnenuntergang schließt das Tor des Parks – wer also nicht bei den Elefanten und Hyänen übernachten und Geldstrafen vermeiden möchte, sollte auf die angegeben Uhrzeit am Gate achten.

 

Wir verbringen eine Nacht direkt im Park, in einer echt niedlichen Hütte mit Küche, Veranda zum Beobachten der Tiere und Grillplatz. Allerdings würden wir diese Variante in den Wintermonaten, ohne Winterschlafsack trotzdem nicht empfehlen. Sobald die Sonne untergegangen ist, wird es von einer Minute auf die andere empfindlich kalt. Trotz Heizfunktion der Klimaanlage und heißer Dusche vor dem Bettgehen, überstehen wir diese Nacht nur in dem wir uns komplett angezogen, mit Pullover, Jacke, Schal und Haube und dick eingepackt in alle vorhanden Decken ins Bett legen und uns so durch die Nacht bibbern.

 

Dagegen absolut empfehlenswert – vor allem wenn man zuvor noch nie in einem afrikanischen Nationalpark war ist der morgendliche Sunrise Game Drive. Wir haben Glück und können die Jeep Safari nur zu zweit mit einem erfahrenen und unterhaltsamen Guide genießen. Dabei erfahren wir erste interessante Fakten über die vielen unterschiedlichen Tiere und bekommen diese hautnah zu Gesicht.

 

 

 Am Nachmittag und nachdem wir uns wieder ein bisschen aufgewärmt und gestärkt haben, beschließen wir den Addo Elephant Park auf unseren eigenen vier Rädern zu erkunden. Während wir, mit der Nase an die Scheibe gepresst um Tiere zu entdecken, mit unserem Hyundai-Zwutschki-Auto dahin tuckern, kreuzt sogar eine Elefantenherde die Schotterstraße. Ein mächtiger Elefantenbulle ist dabei besonders neugierig und geht auf das vor uns zum Stehen gekommene Fahrzeug zu. Der Fahrer des Fahrzeugs scheint allerdings nicht besonders begeistert bzw. entspannt zu sein und legt den Rückwärtsgang ein, um vor dem Tier zu flüchten. Nachdem die Wege im Park aber relativ schmal sind, bleibt uns nichts anderes übrig als auch rückwärts zufahren. Ohne jegliche Ausweichmöglichkeiten, flüchten wir also rückwärts, vor einem rückwärtsfahrenden Auto, das vor einem Elefanten flüchtet. Dabei sollte man wissen, dass diese Tiere, trotz ihres Gewichtes von zwei bis fünf Tonnen vergleichsweise schnelle Läufer sind. Mit diesem Wissen (das wir zuvor von unserem Ranger erfahren haben) fahren wir also mit maximaler Geschwindigkeit rückwärts im Gänsemarsch über die Schotterstraße. Erschreckt durch die unbekannte Reaktion des Autos, nimmt der Bulle die Verfolgung auf. Dem nicht genug, kommt ihm auch noch ein zweiter Bulle zu Hilfe. Schließlich kreuzt die gleiche Herde (der Rest jener Tiere, die nicht auf uns zu rennen) hinter uns wieder die Straße und so sind wir gezwungen stehenzubleiben, wenn wir nicht rückwärts auf einen Elefanten prallen wollen. Dann lieber vorwärts ;-) Offensichtlich haben die Bullen aber durch das Stehenbleiben, das Interesse an uns verloren und trotten friedlich, nur wenige Zentimeter neben uns am Auto vorbei. Uns stockt der Atem!!!

Wir sind glücklich diesen „Elefantengegenverkehr“ überlebt zu haben und ich noch glücklicher, dass ich das Spektakel für die Nachwelt festgehalten habe.

Nächste sehenswerte Station auf unserer Tour ist der… 

Tsitsikamma National Park

Als wir nach etwa 3 Stunden Fahrt und nach dem Bezahlen der Conservation Fee dort ankommen, bereuen wir erstmals, dass wir alle Hotels vorgebucht haben. Dieser Küstenabschnitt mit den vielen kleinen Buchten, hügeligen Wäldern und dem blitzblauen Meer sind mehr als kitschig. Leider haben wir aber nur wenige Stunden Zeit, da wir an diesem Tag noch nach Knysna müssen. Im Nachhinein gesehen, würden wir hier auf jeden Fall mindestens eine, wenn nicht sogar mehrere Nächte verbringen. Dieser Nationalpark zählt mit Sicherheit zu den schönsten Küstenabschnitten an der gesamten Garden Route und bietet speziell für Sportbegeisterte unzählige Aktivitäten. Es gibt Wander- und Mountainbike-Strecken wie Sand am Meer aber auch eine touristische Attraktionen wie die 192 m lange Hängebrücke über die schmale Schlucht des Stroms River.

Aufgrund unseres Zeitmangels müssen wir uns also auf dieses Highlight beschränken und begeben uns auf den ca. 25 minütigen Walk auf einem befestigten Holzsteg, der spektakuläre Ausblicke und Fotomotive bereithält. Die herrliche Landschaft würde uns eigentlich dazu einladen, noch etwas zu bleiben…

 

 

 Aber wir müssen weiter und kommen nach einem kleinen Snack nach… 

Knysna 

Knysna ist eine nette kleine Hafenstadt mit einigen sehenswerten Punkten: Unter anderem gibt es hier eine Schaubrauerei, die Knysna Heads (Walbeobachtung) und eine nett gestaltete Waterfront. Von hier aus starten unzählige Schiffe um durch die lagunenartige Bucht zu tuckern. Walbeobachtungstouren werden ebenfalls angeboten. Da wir aber außerhalb der High-Whaleseason hier sind, begnügen wir uns mit einer Autofahrt auf die Heads, von wo aus man eine wunderbare Aussicht über das Meer und die umliegenden Bays hat. Vor dem Abendessen spazieren wir noch an die Waterfront, die sich allerdings kaum von vielen anderen auf dieser Welt unterscheidet. Laut Auskunft der Rezeptionistin kann man sich in Knysna auch abends auf den beleuchteten Straßen relativ sicher bewegen und wir lassen den Abend bei einem schmackhaften und gemütlichen Abendessen ausklingen, bevor uns unsere müden Beine wieder zurück ins Hotel bringen.

 

 

 Weiter geht es auf der Garden Route nach Mossle Bay. Allerdings mit einem Abstecher ins Hinterland zu den Straußenfarmen in… 

Oudtshoorn

In der Region von Oudthshoorn können zwei Straußenfarmen besichtigt werden. Wir entschließen uns auf der Ostrich Show Farm an einer Führung teilzunehmen, welche ungefähr eine Stunde dauert und informativ und unterhaltsam gestaltet ist. Das Reiten auf einem Strauß lassen wir aber sicherheitshalber und aus ethischen Gründen aus. Allerdings können wir nun eigenen Beobachtungen zufolge bestätigen, dass sich ein Ritt auf diesen Tieren nicht als gemütlich und gefahrenlos darstellt. Dem kleinen Indischen Jungen der sein Glück versucht hat, stand nach dem wilden Ritt der Schock ins Gesicht geschrieben und auch seine Hilfeschreie ließen mich annehmen, dass er schon mal angenehmer geritten ist ;-)

Ansonsten gibt hier in der Umgebung nicht viel zu sehen, außer man nimmt noch ein paar Kilometer Umweg auf sich und besichtigt die nördlich von Oudtshoorn gelegenen Cango Caves, in denen auch für nicht platzängstliche Menschen eine Tour angeboten wird.

Wer aber nach dem Straußenreiten noch nicht genug hat und mehr Action sucht, kann sich bei einer Adventure-Tour, durch die teilweise extrem engen Höhlen zwängen. Aber auch das Kriechen durch die engen Gänge der Höhle lassen wir aus und begeben uns auf die Weiterreise, über die spektakulären Pässe, zu unserem heutigen Tagesziel an der Küste.

 

 

Weiter geht's in Mossle Bay!

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