Dezember 2015

Wir haben einen supergünstigen Flug mit Easyjet von Salzburg direkt nach Hamburg gebucht. Um diesen nicht unnötig teurer zu machen, haben wir bereits online eingecheckt und gehen nur mit Handgepäck bestückt direkt zu unserem Gate. Leider beginnt es kurz vorm Boarding zu schneien und wir starten mit ca. 1,5 Stunden Verspätung. Als wir endlich abheben können, verläuft der Flug problemlos und am Hamburger Flughafen angekommen, nehmen wir die Schnellbahn Nr. 1 (kostet uns 3 Euro) zum Hauptbahnhof, von wo aus unser Hotel (Ibis Alster Centrum) fußläufig erreichbar ist.

Weil es aufgrund der Flugverspätung nach dem Einchecken im Hotel schon ziemlich spät ist und wir außerdem mordshungrig sind, ändern wir kurzerhand unsere Pläne und machen uns gleich in Richtung Brauhaus in der Nähe vom Jungfernstieg auf. Wir haben nicht reserviert, dafür aber das Glück des Hungrigen und ergattern den vorletzten Tisch im ganzen Lokal. In rustikaler Atmosphäre und bei leckerem Braten, Schnitzel und Bier stillen wir unseren Hunger, um den Abend mit einem Glühwein und einem Spaziergang ausklingen zu lassen. Wir schlendern noch an der Alster entlang und schauen uns am Weihnachtsmarkt um. Nach diesem Verdauungsspaziergang genehmigen wir uns zuletzt einen Absacker an der Hotelbar, bevor wir zufrieden in unsere Hotelbetten fallen. 

 

Der frühe Tourist fängt den Wurm und daher sitzen wir schon früh am Frühstücksbuffet, bevor unsere prallgefüllte Stadtbesichtigung startet. Bei herrlichem und somit Hamburg untypischen Wetter, fahren wir mit der U-Bahn zu den Landungsbrücken, von wo aus es nur 2 Minuten und viele Stiegen oder eine kurze Liftfahrt zum alten Elbtunnel (keine Eintrittsgebühr) sind. Natürlich wollen wir uns auch den berühmten Hamburger Fischmarkt nicht entgehen lassen und spazieren die Elbe entlang. Da heute aber leider Dienstag ist, finden wir, wie schon befürchtet, außer einem großen Platz und toter Hose (leider auch nicht die Band), gar nichts. Tja, jetzt haben wir wenigstens einen Grund nochmal nach Hamburg zu kommen... dann aber Sonntag am Morgen! 

Also wandern wir weiter - immerhin haben wir noch eine Menge Sehenswürdigkeiten am Programm. Vorbei am U-Bootmuseum (das wir uns aufgrund Claudias Platzangst nicht von innen anschauen) weiter zur Fischauktionshalle. 



Von dort aus spazieren wir, um das perfekte Wetter optimal auszunützen, gleich noch weiter zur Kirche St. Michaelis. Der 132 Meter hohe Turm des Hamburger Wahrzeichens, von den Hamburgern "Michl" genannt, ist beinahe von überall aus zu sehen. Nach Bezahlung von 5 Euronen und Überwindung von 452 Stufen oder alternativ einer kurzen Liftfahrt für uns Faulsäcke, werden wir mit einem fabelhaften Ausblick über die ganze Stadt belohnt. 

Wieder an den Landungsbrücken angekommen, werden wir von einer gewaltigen Menschenmenge überrascht. Zum Glück haben wir schon in aller Herrgottsfrühe die Umgebung, in aller Ruhe und komplett ohne stressiges Gedränge genießen können. Somit können wir uns und unseren fleißigen aber müden Beinchen eine wohlverdiente Pause gönnen. Unsere durstigen Gaumen werden mit einem Bierchen und unsere neugierigen Augen mit einem wunderbaren Blick über die Landungsbrücken belohnt. Danach haben wir natürlich Hunger und machen uns deshalb auf den Weg zur Brücke 10 und somit zu den berühmten Fischbrötchen. Die Krabbenbrötchen kosten € 7,50 pro Stück und sind somit nicht ganz günstig, dafür aber üppig gefüllt und sagenhaft lecker... 

Weil das Wetter immer noch mitspielt und wir bisher schneller als gedacht unterwegs sind, beschließen wir spontan auch noch das für morgen geplante Programm in Angriff zu nehmen. Wohl gestärkt machen wir uns daher durch die Menschenmassen auf zur Hafen City und anschließend weiter zur Speicherstadt. Cap San Diego, Elbphilharmonie und die Fleets werden fotographisch für die Nachwelt festgehalten. Ansonsten ist das Viertel (abgesehen von den Touristen) ziemlich ausgestorben. Trotzdem genießen wir den Tag, schlendern durch die Umgebung und gehen einfach dorthin wohin uns unsere Nasen führen.

Abends treibt uns der Hunger in die Dietmar-Koel-Straße, wo sich auf wenig Raum unzählige Lokale, Tapas-Bars und Restaurants drängeln. In einem Spanischen Restaurant lassen wir uns eine ausladende Fischplatte und eine Flasche Hauswein schmecken, bevor wir dann Richtung Reeperbahn weiterziehen. 

Dort angelangt, komme ich natürlich nicht umhin die berühmte Herbertstraße zu besichtigen. Leider wird Claudia um diese Erfahrung gebracht, weil Männer unter 18 und Frauen dort verboten sind (nicht sehr gendergerecht). Allerdings bleibt bei mir und auch bei Claudia nur die ernüchternde Erkenntnis, dass wir uns das Ganze hier etwas anders vorgestellt haben und man keine Fotos schießen darf (ups)! 

Dafür werden unsere Erwartungen von den Cocktails und umso mehr von der Aussicht vom "20 Up" im 20. Stockwerk des Waterkant Riverside Hotel mehr als übertroffen. Auch die Preise sind in etwa so hoch wie das Gebäude, dafür bekommt man aber wie gesagt einen unbezahlbaren Ausblick über die gesamte Stadt. 

Da wir nun die wichtigsten To-Do's der Stadt schon erledigt haben, können wir es am nächsten Tag etwas ruhiger angehen lassen. Immerhin ist ja heute Silvester! Außerdem zeigt sich das Wetter nun von der Hamburger und somit von der nassen, nebeligen und windigen Seite (übrigens ist das ein Tabuthema im Gespräch mit den Einheimischen) was uns dazu veranlasst lediglich von einem Teehaus, zu einem Kaffeehaus, zu einem Bierhaus, zu einem Fischbrötchenhaus, zu einem Backhaus und schließlich wieder in ein Brauhaus, zu ziehen. Immerhin haben wir nun auch die kulinarischen Hauptpunkte in Hamburg abgehakt: Krabbenbrötchen, Astra-Bier, Berliner und Franzenbrötchen... mhmmm!!!

Auf die geplante Elb- bzw. Alsterfahrt müssen wir aber leider verzichten, da man kaum die Hand vor Augen und daher auch den Hafen vom Boot aus, sehen kann. So bleibt uns ausreichend Zeit die Umgebung rund um unser Hotel nach einem Restaurant für den Abend auszukundschaften.

Wieder einmal haben wir nicht reserviert und wieder einmal haben wir Glück einen freien Tisch zu bekommen und essen bei einem Italiener eine schmackhafte Pizza, bevor wir in eine der ältesten Kneipen Hamburgs, zufällig hineingestolpert. 

Nach dem Pläuschchen mit der alteingesessenen Hamburger Barfrau, inspizieren wir den Weihnachtsmarkt am Jungfernstieg. Dort schießen unzählige Verrückte bereits tonnenweise Raketen und Böller. In einer sicheren Nische eines Bürohauses bestaunen wir schließlich das Feuerwerk über der Binnenalster und fallen dann erschöpft in unser Bett. 

Am ersten Tag des neuen Jahres geht es dann leider schon wieder nach Hause und es heißt für uns "Bye, Bye, Hamburg!"

Fazit

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